Hallo und herzlich Willkommen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz!!!
So könnte man den Marathon in Bregenz / Lindau / St. Margrethen auch kurz beschreiben.
Der Marathon stand schon lange in Planung, da Ich dann mit den großen „Einrundenkursen“ in Österreich durch bin.
Als Elke auch Anfang des Jahres fragte was Ich so vorhabe, war es klar dass es nach Bregenz geht.
Das Hotel wurde gleich gebucht ( sollte man frühzeitig dort machen ) und die Inflation ausgetrickst.
Das Training lief nach Erlangen ganz gut und es war mal wieder schön sich nur auf das Laufen zu konzentrieren, im Urlaub an der Atlantikküste natürlich ein Traum zu trainieren, danach noch zwei Lange Läufe mit Gunnar, wobei nach ca. 3 Std meistens Schluss war. Corona hatte auch keine Lust mehr auf mich und die kleine Erkältung eine Woche davor war ja schon fast wie ein Wellnessprogramm.
Somit ging es frohen Mutes und motiviert am Samstag vor dem Lauf nach Bregenz.
Elke saß am Steuer, der arme Andi, musste wegen Erkältung zum Schutz für uns und für sich selber, daheimbleiben. Gute Besserung.
Mit dabei war noch mein Sohn Tilo, der seit drei Jahren bei sowas immer mitkommt, nicht wegen den Papa, sondern wegen den unbeaufsichtigten Nutzen des Hotels WLANs während der Papa auf der Strecke ist.
So hat jeder seine Ziele.
Das Hotel war gut gelegen und so war die Startnummer Abholung, Gel Einkauf und Messe schnell erledigt.
Es war ja ganz nett da in der dunklen Festspielhalle, Vorträge hätte es auch gegeben. Nur die Wundertüte war diesmal keine, da sie nur die Startnummer enthielt und als Kleiderbeutel für den nächsten Tag diente.
Also keine Werbeflyer, Kugelschreiber, Massageöls und Traubenzucker, wie sonst immer. Schade, ist das doch das Überraschungsei des Sportlers, auch wenn man viel davon wegschmeißt. Nennen wir es mal heute die Nachhaltigkeitstüte.
Am Abend noch zum Italiener ums Eck, bei dem wir mit dem Auto fast an den Tisch fahren konnten, bloß keinen Meter mehr unnütz gehen. Die Anspannung winkt schon mal ums Eck.
Die Nacht hatte ich dann etwas unruhig mit "Ironman Hawaii" schauen verbracht und mit meinem zockenden Sohn im Zimmer bin ich sicher 2x aufgewacht und hab geschaut wer jetzt gewonnen hat.
Dann endlich: RACE DAY
Das Frühstück war lecker und wir hatten echt viel Zeit.
Mit Elke dann zum Hafen in Bregenz gelaufen. Die Fähre nach Lindau enternd und den Sohn sich selbst und der Putzfrau überlassen, er durfte bis 11:00 Uhr im warmen Zimmer bleiben.
Die Fährfahrt nach Lindau, war super organisiert und es war schon großartig so an den Start geschippert zu werden. Es war recht frisch und wir waren froh die dicken Jacken dabei zu haben.
Lindau ist schön und ein toller Ort um auf den Startschuss zu warten.
Der Platz füllte sich stätig, dann nochmal schnell „was wegbringen“ und ab in die Startblöcke.
Es war von vornherein klar, dass es heute keine Ausreden gibt, Wetter war ideal, vielleicht etwas windig. aber keine Hitzeschlacht wie in Berlin letztes Jahr. Schade eigentlich, auch wird das Leiden für den interessierten Leser somit nicht allzu groß.
Startschuss, Peng und los gehts.
Elke mit dem Ziel zwischen 4:00 und 4:15 ins Ziel zu kommen.
Bei mir war das Ziel 4:15-4:30 zu laufen.
Die ersten KM lockerte sich das Feld, obwohl die HM und Viertel Marathonis mit am Start waren, ging das Laufen eigentlich ganz gut..
Die Strecke verlief neben der Bahn, ab und zu sah man den Bodensee, was ganz schön war.
Dann ging es nach Bregenz rein, bis dahin hatte ich das Tempo super im Griff, was auch Freude machte, dann in Bregenz an der Strandpromenade vorbei.
Hier war dann einiges los, die nochglücklichen Läufer und es machte richtig Spaß.
Die 10km Läufer waren dann am Stadion auch abgebogen und es war schon mal wieder mehr Platz.
Über Kies und Schotter aus Bregenz am See raus, wo einen schon die schnellen HM Läufer entgegenkamen.
Da will man ja gar nicht hinschauen, sonst bekommt man ja gleich Minderwertigkeitskomplexe, so schnell waren die..
Aber die müssen ja auch nur die Hälfte (Zeit) laufen, hüstel.
Somit wieder den Blick auf die eigene Läuferschar gerichtet und die ersten HMarathonis gehen sehen. Da geht’s einem ja gleich wieder besser, was für ein Wortspiel. So soll das sein, hier fühle ich mich zu Hause, dann kam nach einer Brücke die Marathon und HM Trennung und Zack war man unter sich.
Das Läuferfeld gefühlt in 30 sec gealtert und alles etwas entspannter.
Gemütlich ging es nun durch Wohnviertel und Industriegebiete Richtung Schweiz.
Immer wieder kleine Stimmungsgruppen am Wegesrand, die einen aufmuntern.
Bester Kommentar von einer Dame war: „Geh, jetzt wird’s langsam zaaaach… „
Darauf eine andere... „ Gitti, Du sollst den doch motivieren.. „
Ich musste so lachen. Wo Gitti recht hat, hat Sie recht.
Das Publikum kann was, sehr fachkundig und einfühlsam, kam ich doch bei einem älteren Ehepaar vorbei, die Ihren ganzen Schnaps Vorrat draußen stehen hatten. Leider zu spät erkannt und umdrehen wollte Ich auch nicht, das hebe Ich mir dann mal für den Medoc Marathon auf.
Dann endlich über die Brücke nach St. Margrethen, wirklich witzig durch den Grenzposten zu laufen, vor dem man in jungen Jahren immer Schiss hatte, weil die da soooo böse schauen.
Die Schweiz kann was!!
Nette Anfeuerung, die Bananen sogar geschält und auf einen Silbertablett angereicht.
Dazu die Verpflegung super aufgebaut und die Kinder schreien nicht einfach nur Cola sondern „ SINALCO COLA!!!! „
Wie ein Schweizer Uhrwerk, ach ja, Gels gab es jetzt auch. hier verhungert keiner.
Überhaupt muss Ich die Verpflegung wirklich loben… alles über Cola, Riegel, Banane, Iso, Wasser, Tee war da.. und in ausreichender Menge, ab KM 25 gabs da vollen Service.
Und in der Schweiz schmeckt alles doppelt lecker, wenn man an den Wechselkurs denkt.
Günstiger kann man hier nicht essen. Schade das ich Laufen musste.
Dann wieder Industriegebiet, ein Mitläufer der über einen freien Hof abkürzte und 5mm vor mir sich reindrängeln wollte, wurde abgedrängt. ( er entschuldigte sich dann dafür, Einsicht muss sein, sonst gibt’s im Stadion einen Strafrunde!! hi hi ) und am langen Kanal gings back to Austria.
Dort bekam ich dann ab km 32 langsam die zweite Luft, komisch ich habe echt meistens ein Tief zwischen 17 und 30 da laaangweilt es mich manchmal wirklich, aber jetzt nur noch 10 km.
Jammern einstellen, Tempo halten.
Ab da gefühlt nur noch im vorsichtigen Überholvorgang, Richtung Bregenz, Richtung Stadion unterwegs.
Die letzten zwei KM eine einzige Muskel, Sehnen, Knochen Qual, aber kein Einbruch, energetisch passt heute bei dem Wetter wirklich alles..
Dann nochmal über eine fiese kleine Brücke im rechten Winkel und ab ins Stadion.
Die Tartanbahn lässt mich an meinen ersten München Marathon denken, plötzlich läuft man wie auf Wolken, ab ins Ziel Hände hoch…
42,195 km mal wieder geschafft.. 4:22:50 also genau in der Mitte der geplanten Zeit.
Dort eine warme Decke organisiert und ein Bier geholt. Auf Essen null Bock, wie immer.
Der Magen und die Beine können nicht mehr.
Im Zielbereich Elke gefunden, die mit Ihrer Zeit von 4:15 auch Top zufrieden war und auch nur noch grinste.
Dann wurde es doch sehr schnell kühl und ab unter die Dusche, die Jungs müssen in den Container und die Mädels dürfen ins moderne warme und wohlige Hallenbad..
Ja, ja die Ösis haben Anstand, Ladies first.
Tilo stand pünktlich am Treffpunkt, und hat sein Ziel die 6 Std Zeit am Handy zu knacken, locker auf einer Bank an einen Spielplatz gerissen..
Gut gemacht!!
Wie im Richtigen Leben, der eine will weniger Zeit mit was verbringen, der andere mehr..
Elke sponsorte noch einen Café, der jetzt gut tat und den Weg zum Auto einfacher machte.
Gemütlich ging es dann wieder nach Dachau, wo der Topf Spaghetti schon wartete..
Punktlandung !!!! Da war er dann auch, der Heißhunger nach Carbs..
FAZIT: Mega schöner Ausflug in die Grenzregion, die Logistik ist top, es fehlt an nichts, Strecke manchmal etwas langweilig, aber die KM müssen ja irgendwo her kommen und Ich mag eigentlich beim Marathon am liebsten nur eine Runde laufen und nicht 2x HM.
Im Ziel waren dann 810 Teilnehmer.
Somit eine klare Empfehlung, für Läufer die auch neben den bekannten großen Veranstaltungen einen mittleren Marathon suchen.
Danke nochmal an Elke fürs fahren, an Tilo für ein schönes Papa / Sohn Wochenende, und an Alle für die schöne und lustige Zeit die wir in Bregenz hatten.. Immer wieder gerne wieder.
Den Freunden und Bekannte fürs Daumen drücken.
Mal schaun was nächstes Jahr kommt und den restlichen Solis noch viel Spaß in Frankfurt.