Seit Jahren nehmen einige von uns am Nordseelauf regelmäßig teil. Er zieht Läufer und Walker mit seinen abwechslungsreichen Strecken, zauberhaften Kulissen und einem familiären Gemeinschaftsgefühl in seinen Bann.

Etappe 1: Greetsiel 8.6.24 (10,6 km)
Fischerboote, Krabbenkutter und Backsteinhäuser
Die Laufstrecke führt uns heute an Grachten entlang der Fischerflotte, Giebelhäuser aus dem 18. Jh. ein Straßenmusiker, wir genießen Ostfriesentee in einem der einladenden Cafes. Seefahrerromantik kommt auf als uns vor dem Start ein Shanty Chor einstimmt. Unser Moderator Dom begleitet uns mit ausgesprochen guter Laune, es ist windig und kurz regnet es mal, echtes ostfriesisches Wetter. Am Start bleibt es trocken, wir Läufer singen im Chor „an der Nordseeküste“, zählen runter 10, 9,…1, 0, zahlreiche Zuschauer feuern uns an und wir genießen das Rennen!! Ein rockiger Gitarrist sorgt für guten Sound nach dem Zieleinlauf, Dom moderiert die Siegerehrung und die Tombola. Zum Motto des Nordseelaufes „Mach nicht halt, Lauf gegen Gewalt“ hält Antje unsere Pastorin der Herzen eine kurze Ansprache. Getränke, Fischbrötchen und Nudeln gibt es reichlich…..
Dirk Hohmann auf AK Platz 2, Robert Mörwald und Elke Morlok AK Platz 3 und Helene Mörwald AK Platz 4 und Andi Ledutke walkt – wie cool ist das denn!!




Etappe 2: Spiekeroog 09.06.24 (6 km):
Wir setzen mit der Fähre über und schlendern in den Dorfkern, heute erwartet uns ein langer Sandstrand, unberührte Natur auf der autofreien Insel. Spiekeroog entschleunigt und verzaubert uns mit Ihrem Charme, herrliche alte Bäume säumen den Weg. Wir haben genügend Zeit die kleinen Gassen und liebevollen Häuschen zu erkunden, genießen Ostfriesentee mit Kluntje und Sahne. Dom stimmt uns auf den Lauf ein, wir stimmen den Läuferchor an, zählen runter……und unsere Beine tragen uns raus an den Strand, der Sand strengt sehr an, die Brandung im Ohr, so fühlt sich Freiheit an, der Wind schiebt von hinten, Seeluft, dann laufen wir eine Düne hinauf, der Wind peitscht noch einmal ins Gesicht, Sand …..die 6 km vergingen wie im Flug und gerne wäre ich die schöne Strecke nochmal entlang gegangen. Auf der Rückfahrt mit der Fähre ziehen Möwen Ihre Kreise über uns, manche erzählen sich Ihre Lieblingsabenteuer und morgen wartet ja schon ein neues Abenteuer auf uns.
Dirk auf AK Platz 1, Robert und Elke auf AK Platz 3 und Helene auf AK Platz 4 und Andi walkt. Superschön wir sind einfach nur glücklich.


Etappe 3: Dornum 10.06.24 (9,7 km): „eine friesische Wasserschlacht“, was der Stimmung keinen Abbruch macht.
Heute geht es in das beschauliche, herrschaftliche Fischerdorf Dornum, trotz des anhaltenden Regens und Eisbärwohlfühltemperatur sind wieder 344 Läufer am Start. Über Bohlen, am Niveaball vorbei, rechts das Meer und links die blauen Strandkörbe, Rückenwind, die Stimmung ist super und die Schafe am Deich feuern uns lauthals an!! Allerdings wurde uns heute das Wasser geklaut…es ist Ebbe. Nun geht es über eine kleine Anhöhe, nun bläst der Wind mit aller Kraft von vorne, aber wenn es läuft, dann läuft es. Die taffen Helferlein an der Wasserstelle sind trotz Schietwetter hochmotiviert und feuern uns an, wir hören schon die Stimme unseres Moderators Dom, jedoch umrunden wir noch einen Binnensee um dann über einen fiesen Anstieg „die Mauer“, im Zielbereich außer Atem von einem grinsenden Dom in Empfang genommen zu werden. Nun hält er mir auch noch das Mikro und interviewt mich, haha Dom ist ein Scherzkeks. Jetzt ist schnelles Karussell-Duschen angesagt und die Stimmung bleibt hoch.
Wir halten das Tempo weiter hoch!



Etappe 4: Langeoog 11.06.2024 (10.25km):
Heute bringt uns die Fähre auf die Insel Langeoog, am Hafen angekommen bringt uns die Inselbahn (diese soll wohl zu den ältesten Deutschlands gehören) in das Dorf. Seeschwalben umringten uns während der Fahrt und Pferde traben über die Wiesen und bringen uns direkt in den Entspannungsmodus. Die Stimmung ist ausgelassen, wir mobilisieren uns und laufen uns warm, am Start stimmen wir gemeinsam im Chor „an der Nordseeküste…“an und die Beine tragen uns kurz die Dorfstraße entlang, die Gäste feuern uns von den Balkonen herunter und aus den Strandkörben an die Sonne lacht, am Wasserturm vorbei und runter zum langen Strand, nahe am Spülsaum, der Boden ist erstaunlich fest und das Tempo bleibt hoch, die Wellen rollen unaufhörlich heran, die Brandung im Ohr, so fühlt sich Freiheit an, ist das schön….hier könnte ich ewig laufen! Das Meer links, die Dünen rechts und der Wind im Rücken. Schon bald führt uns der Weg durch die zauberhaften Dünenlandschaften, an Binnenseen und Wasservögeln vorbei. Nach einer Kurve kommt der Wind mit aller Wucht von vorne und wir laufen wie gegen eine Wand, ein Läufer möchte mir Windschaffen geben, aber ich bin schneller. Während die anderen gemütlich über die Insel bummeln, Cafés besuchen, werden Andi und ich heute mit einer Sanddorn- und Bernsteinmassage verwöhnt und genießen danach treffen uns danach noch mit Dirk, Robert und Helene in einem der schönen Cafes und lassen die Eindrücke Revue passieren bevor uns die Inselbahn, Fähre und Bus wieder in unsere gemütliche Unterkunft bringt.
Die Beine sind nichtmehr so locker (…schmunzel), kein Wunder, aber wir halten weiter unsere Gesamttourenplätze und lassen uns von den Tagesläufern nicht kirre machen.
Ein Ruhetag steht an und wir schlafen aus und lassen die Seele baumeln.



Etappe 5: Carolinensiel 13.06.24 (8 km)
Carolinensiel hat im Ortskern einen wunderschönen historischen Hafen, Cafés und kleine Läden. Die heutige Etappe geht über vier Runden, ein Lauferlebnis steht vor uns welches Dirk und mich sehr an den Wintercross erinnern. Wir singen im Chor und schunkeln, es ist trocken von oben, ideales Laufwetter! Der Startschuss fällt und wir laufen über den Campingplatz, über Holzbohlen, Wiesen, Deich, immer etwas hoch und runter, im Zickzack und am Meer entlang, wir staunen über die Wolkenbilder und ein einzigartiges Licht. Zuschauer säumen den Weg und eine Läuferschlange tummelt sich, es wird nie zu eng und „Stürmer und Wattschnecken“ erklimmen munter die Deichschräge. Es macht richtig Spaß und „endlich mal wieder in die Pfützen springen“!
Die Sonne kommt raus und ein schöner Lauftag geht zu Ende.
Dirk heute auf AK Platz 1 (Tageslauf) und Gesamt AK2 und Robert und Elke weiter auf AK Platz 3 und Helene AK Platz 4 in der Gesamttour. Guat samma! Morgen wird es nochmal spannend.






Etappe 6: Dorum-Neufeld 14.06.24 (9,8 km)
Nun sind wir auf der anderen Seite der Weser angekommen. Magisch zieht uns der Leuchtturm an, lassen den Blick über die See gleiten, erblicke die Insel Neuwerk und schlendern zurück zum Watt`n Bad, ein Wellen-Freibad das extra für uns länger geöffnet hat. Der Startschuss fällt und auf geht´s durch den Küstenort, in einer Schlaufe um den Hafen herum, werfen einen Blick auf die Krabbenkutter, den Leuchtturm, die Umgebung ist von Teichen und Feldern umsäumt, Kinder feuern uns kräftig an. Auf dieser schnellen Asphalt Etappe konnten alle nochmal richtig das Gaspedal durchtreten. Dom unser Moderator empfängt uns auf herzliche und humorvolle Weise und manch einer geht sich auslaufen oder „ausrutschen“ im Wellenbad. Dirk lief heute auf AK Platz 1 in der Tageswertung und Gesamt AK Platz 2!! Nun trennen Ihn noch 8 Sekunden zu Platz 1 und Robert und ich (Elke) strahlen unseren AK Platz 3 zu halten und Helene über Ihren AK Platz 4. Nun brauchen wir „gute Beine“ für die morgige Etappe. Und nach der Siegerehrung gibt es die Tombola und bei der Tombola ruft Dom meine Startnummer 183 auf und ich bin glückliche Gewinnerin eines Aquarells, gemalt von unserem Tourkünstler Henning Diers, der es schafft in kurzer Zeit jeden Tag ein Werk für uns zu malen. Es ist wunderschön und ich freue mich darüber!
Dirk in der Tageswertung auf AK Platz 1 und Gesamt AK Platz 2 und Robert und Elke weiter auf AK Platz 3 und Helene weiter auf AK Platz 4 in der Gesamtwertung.



Dancing Antje unsere Pastorin der Herzen.



Etappe 7 Cuxhaven/Sahlenburg (9,4 km):
Die finale Etappe, eigentlich sollte heute eine Wattetappe anstehen, die Wattranger haben auf Grund eines um bis zu 85 cm erhöhten Wasserstandes das Watt gesperrt. Dies tut der Stimmung keinen Abbruch und eine neue Strecke wurde kurzfristig genehmigt. Die letzte Etappe führt uns in zwei Runden durch den Wernerwald. Kurz vor dem Start regnet es nochmal wie aus Kübeln und pünktlich zum Start kommt die Sonne durch. Es gibt einige riesige Pfützen und Wurzeln am Beginn der Strecke und der Rest ist einfach ein Waldlauf auf weichem zwar nassen Waldboden. Wir stimmen noch einmal das Nordseelied „An der Nordseeküste“ an und los geht es. Meine Beine halten das Tempo durch und ich hole nochmal Zeit auf und manch einer springt am Ende nochmal richtig in die Pfützen rein. Matschig wars und Spaß hatten wir.
Wir sind einfach nur „GLÜCKLICH!!“ Wir haben die Tour im Sack – die Beine haben gehalten!
In den Gesamttourergebnissen sind Dirk auf AK Platz 1, Robert und Elke auf AK Platz 3 und Helene auf Platz 4!!



Dieses Jahr ist es wahrscheinlich der „Fußmatten-Running-Gag“ (Zuhause Läufts) der in die Geschichte eingehen wird und den man jemandem der nicht dabei war nur schwer erläutern kann.
Die Trainer begleiteten uns immer vor, während und nach dem Lauf, feuern an, haben ein offenes Ohr, sind gut drauf und feuern an! Die Teilnehmer haben sich durchweg fair verhalten, gerade bei Überholmanövern, auch dies ist nicht selbstverständlich.
Der Nordseelauf ist eben anders.
Den letzten Abend erkunden wir noch mit Lauffreunden gemeinsam den Hafen in Bremerhafen, gehen lecker essen, trinken ein Bierchen, heute darf es auch gerne „mit“ sein und erinnern uns gemeinsam zurück an die ereignisreiche schöne gemeinsame Zeit!
Der Nordseelauf ist zuende. Wir fahren heim – aber eines bleibt! Kein Wattwurm, ein Ohrwurm, denn wenn wir morgens aufstehen, fangen wir an zu summen:
„An der Nordseeküste, am plattdeutschen Strand sind die Fische im Wasser und selten am Land.“
Wir kommen wieder – 2026 – „alle Inseln“ und 25 Jahre Jubiläum Nordseelauf – Läufer und Walker plant das schon mal ein.


