Die SOLI Dachau ist seit vielen Jahrender Ausrichter des Dachauer Bergkriteriums. Der Startschuss zu dieser einzigartigen Rennserie erfolgte im Jahre 1935. Franz Gradl vom Verein Diamant trug sich als erster in die umfangreiche Siegerliste ein. Ihm sollten noch viele bekannte, aber auch weniger bekannte Radprofis folgen. Das erste Rennen wurde vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) und den Münchner Vereinen organisiert, da die SOLI - gegründet 1906 - zu diesem Zeitpunkt bereits von den nationalsozialistischen Machthabern verboten worden war. Im Jahr 1941 fand dann das vorerst letzte Bergkriterium statt.
Aber es dauerte nicht lange. Bereits 1946 wurde von der SOLI Dachau das erste Nachkriegsrennen organisiert. Die amerikanische Zivilverwaltung hatte ihr die Zulassung als Sportverein erteilt und so schlug auch die Stunde der Wiedergeburt für das Dachauer Bergkriterium. Die neue Vorstandschaft des Vereins beschloss in einer ihrer ersten Amtshandlungen, jährlich zur Volksfestzeit ein „Rennen rund um Dachau“ durchzuführen. Als fester Termin wurde der 15. August benannt. Sieger des ersten Nachkriegsrennens war Max Plentinger, mit dabei war auch der legendäre Hans Christoph, der dem Dachauer Publikum bis in die neunziger Jahre als Sprecher beim Bergkriterium in Erinnerung ist.
Bald hatte die Veranstaltung einen festen Platz im Rahmenprogramm des Dachauer Volksfestes, doch 1952 gab es erneut einen Bruch. Querelen zwischen den Radsportverbänden führten zu einem Ausschluss der Solifahrer aus dem Rennradsport. Die Folge war, dass sich die aktiven Dachauer Rennradfahrer zu einem neuen Verein, dem RC 52 Dachau zusammenschlossen. Mit einem Schlag hatte die SOLI über ein Drittel ihrer Mitglieder verloren.
Im Jahr 1973 übernahm die Soli wieder die Organisation des Dachauer Bergkriteriums, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt keinen einzigen Rennfahrer in ihren Reihen hatte. Doch die Rennatmosphäre zeigte im Verein Wirkung. Unter der Führung von Karl Weiß wurde noch im selben Jahr die Soli Rennsportabteilung gegründet.
Das Dachauer Bergkriterium ist eine feste Größe im Dachauer Sportkalender, aber auch im Kalender der Rennradfahrer. Von Jahr zu Jahr wird die Veranstaltung professioneller organisiert. Die Sicherheit an der Strecke wurde ausgebaut und das Rahmenprogramm stetig erweitert. Dies hat aber auch den Aufwand für den Verein deutlich gesteigert. Viele freiwillige Helfer sind vor, während und nach dem Rennen im Einsatz. Da gilt es Strohballen zu verteilen, Absperrgitter zu schleppen und Verpflegungsstände aufzubauen und natürlich auch nach dem Rennen wieder abzubauen. Ohne die ehrenamtliche Hilfe aller Solimitglieder vom Tischtennis über Skiabteilung, Kunstradfahrern und Rennradfahrern sowie der Laufgruppe wäre das nicht möglich.
Es freut die SOLI Dachau besonders, dass sie auch in diesem Jahr wieder auf die Unterstützung durch die Stadt Dachau und ihre Sponsoren zählen kann. Auch die Dachauer Polizei und das Rote Kreuz sind in diesem Jahr wieder mit dabei um einen sicheren und hoffentlich unfallfreien Renntag zu gewährleisten. Viel Aufwand, doch dieser lohnt sich allemal - der 15. August ist das Highlight im Soli Jahreskalender!
Dies sieht auch die Radsportszene so. Viele bekannte Radfahrer waren in den letzten Jahren in Dachau und haben sich der Herausforderung des Kopfsteinpflasters gestellt. Noch ist der Publikumsliebling Bruno Risi, der in Dachau einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat, in aller Munde. Auch Alex Kastenhuber, der das Kriterium viermal gewonnen hat, genießt großes Ansehen vor Ort, doch noch nie ist einem Fahrer das Triple - dreimal hintereinander zu siegen - gelungen.
Wir sind schon sehr gespannt, wer in diesem Jahr auf dem Treppchen stehen wird. Die Unterstützung des radsportbegeisterten Dachauer Publikums ist ihm auf jeden Fall sicher!