Nachdem ich im letzten Jahr immer näher an die magische Grenze herangekommen bin, stand das große Ziel auch für dieses Jahr: Einen Marathon unter drei Stunden laufen.
In der Vorbereitung auf den Berlin-Marathon im Herbst 2025 war ich dann auf der Suche nach einem Frühjahrsmarathon. Die Wahl fiel auf Hannover, auch weil hier dieses Jahr die Deutschen Meisterschaften ausgetragen wurden und so sicher gute Stimmung und viele Teilnehmer zu erwarten waren.
So ging es am Samstag mit der Bahn in den Norden. Nach der Abholung der Startnummer im Alten Rathaus noch einen kurzen "Shakeoutrun" und ordentlich Kohlenhydrate essen. Der Start am Sonntag um 10:00 war nicht zu früh, dafür nach einem Temperatursturz bei ca. 2 Grad, aber mit Sonne, sehr angenehm. Mein Plan war, mit der 03:00h Pace-gruppe zu starten und möglichst lange dort zu bleiben, da es im Laufe des Mittags windiger werden sollte. So ging es dann los und die Kilometer vergingen schnell und bis auf ein paar kleine Armrempler problemlos. Zur Halbzeitmarke zeigte meine Uhr 01:29:10 an, also ca. 2 Sekunden pro km Puffer für die 2.Hälfte, das klang gut. Zweimal konnte ich meine Trinkflasche bei der Eigenverpflegung leider nicht finden, doch ich hatte Gels als Notfallversorgung dabei, daher kurz sammeln und weiter. Die Stimmung an der Strecke war klasse, viele Zuschauer, die uns Läufer anfeuerten. Besonders in der Innenstadt wurde es laut.
Mein Ziel war es jetzt, das Tempo so lange wie möglich bei 04:14-04:16 zu halten, um noch etwas Puffer für die letzten, harten Kilometer zu haben. Der gefürchtete Einbruch bei 30 bis 35km bliebt, wahrscheinlich auch wegen der guten Verpflegung, aus und die 3h Marke schien greifbar nah. Doch bei km38 wurde der Pacemaker auf einmal langsamer und ich wurde unruhig, ob es so noch reichen würde. Also raus aus der Gruppe und die letzten 20 Minuten alleine weiter. Doch auf einmal war er da, der befürchtete, gnadenlose Gegenwind. Mein Puls ging hoch und es wurde auf den letzten beiden Kilometern richtig hart.
Doch dann sah ich nach einer Kurve in der Ferne den Zielbogen und auf den letzten 400m war klar, dass es reichen würde. Überglücklich konnte ich nach 02:59:26 über die Ziellinie laufen. Was für ein Rennen.
Respekt an jeden der 29.841 Teilnehmer, davon ca. 4.800 auf der Marathonstrecke. Stimmung, Strecke und Organisation waren klasse, eine klare Empfehlung für 2026.