Von Andrea Bertold

Der Wecker klingelt an diesem Samstagmorgen schon sehr früh, jetzt nichts wie raus aus dem Bett, einen entspannten Kaffee trinken und ab zur S-Bahn in Olching wo wir schon die ersten Solisten treffen. Wir fahren bis nach Pasing, jetzt heißt es umsteigen in die Bahn nach Starnberg, im letzten Zugabteil stoßen wir auf alle Mitwanderer aus Dachau. Jetzt sind wir komplett, alle sind gekommen, 14 Neujahrswanderer und ein Hund. Zum durchhalten gibt es für jeden noch ein Soli-Rettungspäckchen, bestehend aus Schokolade und div. Süßigkeiten.

Es kündigt sich jetzt schon ein herrlicher Tag an, der morgen ist klar, die Sonne geht bei unserer Ankunft auf, es liegt viel Schnee und es bietet sich uns ein toller Ausblick auf den Starnberger See und die Zugspitze, jeder will diesen einzigartigen Moment mit der Kamera festhalten. Bevor wir uns in Bewegung setzten, wir sind schon alle am frieren, es hat minus 9 Grad, werden noch ein paar Gruppenfotos vor dem See geschossen.

Starnberg Gruppe

Gut gelaunt geht es dann um 8:20h los, alle freuen sich schon auf das Abenteuer und auf den langen Weg der vor uns liegt. Es geht erst in Richtung Leutstetten durch das verschneite Moos, teilweise über längere Holzstege, wir legen einen kulturellen Stopp an der Villa Rustica (römischer Gutshof) ein, weiter über den höchsten Punkt auf dieser Reise, durch überzuckerte Eichen- und Mischwälder, die Sonne blinzelt immer wieder durch die Bäume und eine winterliche Ruhe begleitet uns in diesem Abschnitt nach Gauting (ca.10km).
In Gauting gab es den ersten kleinen Zwischenstopp vor einer Bäckerei mit frischem Cappuccino, Gebäck und selbstgemachter Brotzeit.

Starnberg imSchnee

Kurz nach dem Weitermarsch treffen wir das erste Mal auf die Würm, die unser ständiger Wegbegleiter bis nach Dachau sein wird. Gleich bei der ersten Flussüberquerung kommen wir am Wasserrad vorbei, einer Sehenswürdigkeit von Gauting die uns alle fasziniert hat, das Wasserrad war mit Eis überzogen und glitzerte als ob es mit tausenden von Strasssteinen überzogen wäre. Weiter geht es nach Planegg über Stockdorf und Krailling zum Karl-Valentin-Haus, dort lebte der Künstler bis zu seinem Tod 1948 (ca. 17km). Von Planegg geht es weiter nach Gräfelfing über den Pasinger Stadtpark zum Pasinger Bahnhof, dort war Zeit für den nächsten Brotzeithalt (23,5km). ...weiter geht es zum Schloss Blutenburg, Allach, Karlsfeld immer an der Würm entlang nach Dachau (ca. 37km Bhf.).

Starnberg an der Wuerm

Für diejenigen die noch nach Olching mussten (Claudia, Alf und ich (Andrea)) führte der Weg vor Dachau weiter zum Waldschwaigsee (ca.35km). Hier war ein Bankerl frei für die letzte Brotzeit mit heißem Tee und Rettungsschokolade.Jetzt weiter über die Alte Liebe zur Amper. Langsam geht der Tag zu Ende, die Sonne verschwindet mit einem rot erleuchteten Himmel hinterm Horizont, versetzt die ganze Flusslandschat in eine abendliche Stille und ein verträumtes Licht. Es wird wieder kalt und das ein oder andere Körperteil macht sich mehr oder weniger bemerkbar. Auf dem letzten Stück, ab der Solibrücke (ca.47km), schalten wir unsere Stirnlampen ein, mitlerweile ist es dunkel. Die Sterne begleiten uns auf den letzten Kilometern bis nach Hause (ca.50km). Was für ein Glückstag, wir waren eine harmonische und tolle Gruppe, nette Gespräche und gute Laune, die Sonne hat uns angelacht, es war eine Wintertraumlandschaft, ein wunderschöner und abwechslungsreicher Weg, wir sind alle gesund zu Hause angekommen und waren alle mit Stolz erfüllt das Ziel erreicht zu haben. Danke an alle die sich auf dieses Abenteuer eingelassen haben.

Starnberg Nacht