Am vergangenen langen Fronleichnamswochenende fand sie nun endlich statt, die lang geplante Fahrt nach Gera. Warum Gera? – naja in meinem eigentlichen Wunschziel Weimar (Goethe, Schiller, bisserl Kultur) habe ich nicht genügend Zimmer bekommen und irgendwie musste es aber trotzdem durch den Thüringer Wald gehen. Dieser war für uns alle Neuland und wollte erradelt werden. Und so sattelte am Donnerstag Morgen um 8h00 die 8-köpfige Radlgruppe (Soli & Friends) auf. Richard, unser neunte Mann, fuhr den Begleitbus, gefüllt mit Getränken, selbst gebackenem Kuchen, Obst, Riegel und Keksen.

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Unsere erste Etappe führte uns von Dachau nach Rothaurach, bei Roth. Hinter Schrobenhausen hörten langsam die üblichen Ortskenntnisse auf und wir freuten uns auf die neuen Strecken und Eindrücke. Zur Mittagspause nach ca. 90 km fielen wir in die vorreservierte „Trompete“ in Eichstätt ein und stärkten uns für die letzten gut 50 km.

An unserer Unterkunft angekommen, dauerte es keine Viertelstunde, bis ein Gewitter und Hagel hereinbrach – wirklich Massel gehabt 😊. Dies sollte aber auch so ziemlich das letzte Nass von oben für dieses Wochenende gewesen sein.

Bei Kerwa-Bratwurst und Musik ließen wir den Abend ausklingen. Die ersten 143km und gut 1.200 hm waren im Kasten.

 

 

 

 

 

 

Die zweite Etappe ging von Roth nach Coburg.

Nach dem hervorragendem Frühstück ging es durch das Frankenland, an den meisten bekannten Städten (Nürnberg, Erlangen, Herzogenaurach, Höchstadt…) zum Glück nur vorbei. Die Landschaft war ganz unterschiedlich; mal viel auf und ab, dann wieder kilometerweit an Fischweihern entlang oder sogar mitten durch.

 

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Die Mittagspause nach 80 km im „Bräuhaus Barnikel“, erstmals erwähnt im Jahr 1366, war wieder sehr rustikal, aber erfüllte durchaus seinen Zweck. Am späten Nachmittag erreichten wir unser Tagesziel in einem Ortsteil etwas außerhalb von Coburg und hatten weitere 143 km und rund 1.450 hm auf der Uhr.

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Am dritten und letzten Radtag kam dann unsere Königsetappe nach Gera.

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Nach den gefühlt nicht enden wollendem Coburg nebst Vororten und Gewerbegebieten erreichten wir zunächst die ehemalige deutsch-deutsche Grenze – kaum mehr vorstellbar, wie der Grenzzaun ausgesehen haben mag.

 

Nach ein paar Kilometern war er da, der Thüringer Wald mit seinen Auf- und Abfahrten, mal steiler, mal länger. Tolle Ausblicke von den Bergkämmen, wenngleich diese vermutlich nicht möglich gewesen wären, hätte der Borkenkäfer letztes Jahr nicht so gewütet und die Förster zur Abholzung gezwungen.

Das avisierte Mittagsziel, die über 700 Jahre alte „Glücksmühle“ an der Saale, erreichten wir dann leider auch erst nachmittags um 14h30. Zum Glück hatten wir unseren Bus, wo wir unterwegs Wasser und Kohlenhydrate nachtanken konnten.

Auf die letzten 45 km wurden die Berge etwas flacher, dafür kam ein fieser Gegenwind dazu. Unsere Windbreaker Erich und Sebastian haben jedoch vorne alles gegeben und wir sind förmlich nach Gera eingeflogen. Das Begrüßungsbier gab es nach 135 km und rund 1.900 hm um Punkt 18h00 auf der Hotelterrasse.

 

 

 

 

 

 

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Am Sonntag wollten wir uns eigentlich Gera anschauen, vielleicht die alten Bierkeller (Höhler) oder das Otto-Dix-Museum erleben. Unser Hotelwirt hat über seine Heimatstadt allerdings nicht so wirklich positiv gesprochen, sodass, davon beeinflusst, per Mehrheitsentscheid das Projekt „Gera anschauen“ leider zu Gunsten Coburg abgelehnt wurde.

 

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Dafür saßen wir am Ende länger im Bus, bis wir erstmal wieder in Coburg und am Abend zu Hause waren... ;-)

An dieser Stelle vielen Dank an Richard, der immer pünktlich an den vereinbarten Treffpunkten zur Vormittagspause stand und bereits an einem schattigen Plätzchen das Buffet aufgebaut hatte und der uns am Sonntag wieder, trotz des einsetzenden Rückreiseverkehrs, sicher nach Hause fuhr.

Alles in allem eine gelungene Fahrt, eine nette Truppe und nicht zuletzt ein gnädiger Wettergott.