Schon lange zog es mich mal wieder in die Provence und nun war es soweit, südliche Sonne im April statt Nieselregen. Malerische mittelalterliche Dörfer und einsame französische Landstraßen.

Die wilden Schluchten der Vaucluse. Plus ein Monument – den Mont Ventoux .

Cool klein

Beim Frühstück am nächsten Morgen, einem ersten Kennenlernen der Gruppe und einem Bummel danach durch das malerische Städtchen L'Isle-sur-la-Sorge (ein bei Künstlern beliebtes Städtchen, etwa 25 km östlich von Avignon) war die Anreise schnell vergessen.

Der Mistral blies beständig mit 36,9 km/h bei strahlendem Himmel entschlossen wir uns am Nachmittag auf eine kürzere dem Wind angepasste Tour von 57 km und dennoch 1061 Hm, beim Bergabfahren waren wir uns alle einig „Vorsicht“ denn der Wind hat seine Tücken und greift unerwartet zu!! Wir legten einen kurzen Stopp bei der „Fontaine de Vaucluse“, der Quelle der Sorge, der größten Quelle Frankreichs, in einer tiefgrünen Schlucht gelegen, von spektakulären Felsen umgeben. Am Quartier angekommen erwartete uns ein feines 3-Gänge Menü vom Feinsten…..dies blieb auch so in den folgenden Tagen.

Blüten klein

Am darauffolgenden Tag führte unsere Tour mit Rückenwind (31,4 km/h) in der Früh und Gegenwind am Nachmittag über 125km und 1157Hm über den Col de Il Aire durch das Luberon! Einem Land, in dem sich das Rot der Klippen mit den Ockertönen pittoresker Dörfer mischt und die provenzalische Lebensart spürbar wird. Zuhause angekommen hatten wir uns das Schmutzbier redlich verdient!! Wer dies noch nicht kennt: es ist das Kaltgetränk welches noch im Schweiße deines Trikots nach nach Ankunft getrunken wird.

Ockerfarbene Felsen klein

Am dritten Tag führte uns unsere Tour , heute 126,6 km und 1698 Hm, durch die gigantisch schöne und reizvolle Schlucht Gorges de la Nesque, eine sportliche Passstraße mit besonderem Reiz. In einer grandiosen Landschaft geht es 22 km langsam aufwärts in die Schluchten der Nesque, ein hydrogeologischer Durchbruch und wilder Cañon, an dem sich an der mit Tunneln und Aussichtsterrassen gesäumten Straße großartige Felsen über dem Abgrund erheben, so z. B. der Aussichtspunkt Castelleras gegenüber vom Rocher du Cire. Bei der Ankunft in Monieux entdeckt man das Val de Sault, das mit nahendem Sommer nach Lavendel duftet, und die umliegenden Hügel, die in dieser Landschaft ein Gefühl der Geborgenheit verbreiten.

Schlucht klein

 

Tags drauf gönne ich mir ausschlafen und bummele mit Werner durch das imposante Städtchen L'Isle-sur-la-Sorge, besorgen Mitbringsel für unsere Liebsten zuhause und da es der Cafe´s sehr viele gibt fällt uns die Wahl schwer uns für eines zu entscheiden.

Heute, der 19.April 2023 ist der Tag der Tage, auf geht´s heute über Bèdoin auf den berüchtigten Giganten der Provence, der Mont Ventoux (Windberg) mit stolzen 1909 Hm, 128,4 km und 2231 Hm stehen uns bevor und wir strahlen denn der Mistral macht heute mal eine Pause, ich packe noch eine extra Jacke für den Gipfel ein und los geht es!! Nachdem wir aus Städtchen Bédoin hinter uns gelassen haben, führt uns die Straße beständig durch ein Wäldchen hinauf, mein Tempo finde ich heute leicht und ich genieße die Auffahrt, das Wäldchen wird immer lichter und führt mich in jene Mondlandschaft gesäumt von kleinen Schneefeldern, mir ist warm und dennoch ist es frisch hier oben.

Mont Ventoux klein

Weitblick Mont Verntoux klein

Verlassen und alles überragend steht der Berg mit seiner Spitze aus weißem Gestein, die aussieht, als habe sich ein Teil des Mondes auf der Erde verirrt mitten in der Provence. Ab einer Höhe von knapp 1500 Metern wächst kaum mehr ein Strauch auf der kahlen Kuppe. Sein Spitzname lautet deshalb auch Mont Chauve, der glatzköpfige Berg. An klaren Tagen ist der Ventoux von hundert Kilometern Entfernung zu sehen. Von oben überblickt man das Mittelmeer, das Rhône-Tal und die Alpen. L'Alpe d'Huez, der Galibier und der Tourmalet sind alle Teil eines Massivs. Der Ventoux ist sein eigenes.

Oben angekommen stelle ich fest das ich mich im Team gut gehalten habe, habe Zeit für ein Gipfelfoto, ziehe mir die Jacke über und genieße den herrlichen Weitblick, um nicht sehr abzukühlen schwinge ich mich aufs Rad uns rolle hinunter. Über Gordes und rollen nun die Abfahrt über die Gorges da la Nesque nach Sault direkt ins Cafe und schlemmen, das Schmutzbier gibt es später!

Yeaph klein

Auf unserer letzten Tour, das Ende des Urlaubes naht, rollen wir 117 km und 1775 Hm über den Col de Lagnes, Gordes de Murs, stoppen zwischendurch nochmal in Sault, entscheiden uns den Rückweg über kleine Landstraßen, entlang duftender Lavendelfelder und kleinen Anhöhen durch eine malerische Landschaft, zu nehmen. Tolle Tour!!

Am Abend traf ich mich noch mit einem Freund „Nicolas“ im 50 km nördlich gelegenen Nyon und wir verbrachten einen tollen Abend zusammen, erzählten und lachten über dieselben Sachen und hatten eine gute Zeit zusammen.

Nicolas Elke klein

 

Auf zum nächsten Abenteuer

Elke Morlok