Es ist ein Abschied, den sie sich besser kaum hätten wünschen können: Marina Dullinger und Leonie Walter durften bei ihrem vorerst letzten gemeinsamen Wettkampf im 2er Kunstradfahren der Frauen eine Zugabe geben.
Bei der Deutschen Hallenradsportmeisterschaft zeigten sie in der Vorrunde eine fehlerfreie Leistung und berechtigten sich mit 117,92 Punkten auf sensationelle Weise, in der Finalveranstaltung der besten vier Paare erneut ihr Können unter Beweis zu stellen. Obwohl es für die Schützlinge von Soli-Coach Andi Ledutke und BRV-Trainerin Kathrin Kohl der erste Auftritt in einem Final Four war, behielten sie die Nerven und konnten ihr Ergebnis aus der Vorrunde sogar noch leicht auf 119,44 nach oben schrauben.
Es blieb damit zwar bei Platz vier, denn auch die Konkurrenz zeigte keine Schwächen, einen besseren Abschluss hätten sich die Beiden kaum wünschen können.
Dabei war bis zuletzt überhaupt nicht klar, ob die beiden überhaupt würden starten können. Mitte September erlitt Leonie Walter nach einem Trainingssturz ein Knöchenödem und zwei Sehnenbänder-Anrisse. Erst drei Wochen vor dem Wettkampf in Moers (NRW) nahm sie langsam wieder das Training auf. "Im Finale musste ich mich dann richtig zusammenreißen, um meine Emotionen unter Kontrolle zu halten", so die 22-Jährige, für die es vorerst der letzte Wettkampf war. Ihr Lebensmittelpunkt ist seit Beginn des Wintersemesters Regensburg, wo sie im kommenden Jahr ihr Physiotherapie-Studium vollenden wird. Für regelmäßiges Training in Dachau - von den oft hunderte Kilometer weiten Fahrten zu Wettkämpfen und Lehrgängen ganz zu schweigen - ist damit vorerst keine Zeit mehr. Auch Marina Dullinger, die als Grundschul-Referendarin arbeitet, steht ein arbeitsintensives Jahr bevor. Dennoch möchte sie dem Kunstradfahren weiter treu bleiben und sieht sie sich nach einem neuen 2er-Partner um. Und vielleicht sieht man diese neue Duo dann bereits kommende DM im Finale wieder...
